„Man spürt auch hier, dass die USA mehr nach innen gekehrt sind“

Interview mit Die Welt, 20.August 2024

Der Krieg im Sudan hat die größte Flüchtlingskrise der Welt ausgelöst. Die USA organisierten internationale Verhandlungen in der Schweiz, um den Krieg zu beenden – aber die Armee des Landes nahm gar nicht erst teil. Sudan-Experte Gerrit Kurtz sieht vor allem einen Akteur kritisch.

Seit 16 Monaten bekämpfen sich die sudanesische Armee und die Miliz Rapid Support Forces (RSF). Zehntausende Menschen starben, jeder fünfte Bürger wurde vertrieben. Und jeder zweite Sudanese ist von einer akuten Hungerkatastrophe bedroht. Gerrit Kurtz (38), Sudan-Experte bei der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in Berlin, über die Chancen, den Krieg und die größte Flüchtlingskrise der Welt zu beenden, die Rolle der Akteure – sowie strategische Fehler der USA und Europa.

WELT: Sudans Armee hat Gespräche mit der RSF-Miliz in Genf abgelehnt, am Montag aber dann Vertreter zu Gesprächen mit US-Vermittlern nach Ägypten geschickt. Gibt Ihnen das Hoffnung, dass doch noch Bewegung in die Friedensinitiative kommen könnte?

Gerrit Kurtz: Im Vorfeld der Schweiz-Konferenz waren Unstimmigkeiten mit Sudans Armee nicht ausgeräumt worden. Sie lehnt die Teilnahme der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) als Beobachter ab, kritisiert seit Monaten deren Unterstützung für die RSF mit Waffen und Geld. Es ist aber natürlich genau deshalb entscheidend, dass die VAE bei diesen Verhandlungen eingebunden sind, weil sie eben Einfluss auf die RSF haben. So wie Ägypten Einfluss auf die Armee hat und ebenfalls eingeladen wurde. Vorwürfe der Armee an die RSF, wie etwa die Blockade humanitärer Hilfe, treffen auf sie selbst genauso zu. Das sind für mich also vorgeschobene Gründe. Die Generäle fürchten, dass sich Verhandlungen negativ auf ihre Machtkämpfe innerhalb der Armee auswirken könnten. Aber immerhin finden in Kairo ja nun persönliche Gespräche mit US-Mediatoren statt. Das ist ein Hoffnungsschimmer.

WELT: Wurden Fehler gemacht?

Kurtz: Der Zeitpunkt für die Schweiz-Konferenz war ungünstig angesetzt. Der Beginn am 14. August ist der Tag der Armee im Sudan, an dem Armee-Chef Abdel Fattah al-Burhan eine große kämpferische Rede gehalten hat. Es wirkt auch so, als hätte es mehr Gespräche der USA im Vorfeld geben müssen. Aber man ist natürlich unter Zeitdruck. Wegen der unglaublich dramatischen humanitären Situation, aber auch den anstehenden US-Wahlen, wegen denen ja unklar ist, ob das Mandat des US-Sondergesandten für den Sudan, Tom Perriello, fortgesetzt werden kann. Aber das Ziel des Waffenstillstands setzt die Klärung politischer Rahmenbedingungen voraus. Es steht die Frage im Raum: Was passiert mit den Konfliktparteien am Tag nach dem Waffenstillstand? Das wurde nicht ausreichend verhandelt.

WELT: Sie argumentieren, dass der Sudan kein Stellvertreterkrieg ist und beschreiben die Lage eher als einen Konflikt um die Vorherrschaft des Sicherheitssektors und die Kontrolle der Wirtschaft. Gleichzeitig heizt die Unterstützung von Regionalmächten den Krieg an. Wie passt das zusammen?

Kurtz: Es geht mir um die Charakterisierung des Konflikts, da spielen die Interessen von außen nicht die primäre Rolle. Aber natürlich haben auch geopolitische Rivalitäten Einfluss, wie etwa zwischen den VAE und dem Iran. Abu Dhabi möchte als maritime Macht nicht, dass Teheran als Unterstützer der Armee an Einfluss am Roten Meer gewinnt. Die VAE verfolgen insgesamt eine sehr aggressive Außenpolitik in der Region, das kennen wir auch aus Äthiopien und Libyen. Es handelt sich um ein sehr autokratisches Land, in dem wenige Menschen viel Einfluss haben, ohne für ihre Entscheidungen auch intern viel Rechenschaft ablegen zu müssen. Diese Akteure können mit den Geschicken anderer Länder regelrecht spielen, ohne die Auswirkungen davon zu spüren, über Flüchtlingsströme etwa. Das ist ein großer Unterschied zu Ägypten oder anderen Nachbarländern Sudans.

WELT: Über die Vereinigten Arabischen Emirate wird nicht nur das Gold aus dem Sudan gewaschen, sondern auch das aus anderen Konfliktländern wie Mali. Warum wird so wenig internationaler Druck auf das Land ausgeübt?

Kurtz: In die Richtung der Finanzflüsse zum Konfliktgoldhandel müsste tatsächlich mehr Druck auf die VAE ausgeübt werden, auch aus Europa. Da wurde zuletzt etwas verstärkt draufgeschaut – aber immer noch nicht im ausreichenden Maße. Man verlässt sich darauf, dass die Emirate sich bei der Überwachung selbst überwachen. Die VAE waren mal auf der „Grauen Liste“ der Financial Action Task Force, einem internationalen Gremium zur Bekämpfung illegaler Geldströme, wurden dann aber wieder heruntergenommen, weil sie behaupteten, ausreichend Maßnahmen getroffen zu haben. Mit Blick auf den Konflikt im Sudan ist das aber nicht ersichtlich. Da müsste man womöglich auch noch mehr VAE-Wirtschaftsakteure im Goldsektor sanktionieren und von europäischen Banken abschirmen und Reisen nach Europa ausschließen.

WELT: Fehlt es an einem europäischen Bewusstsein zur Rolle der VAE?

Kurtz: Es ist ein Problem, dass die afrikanischen Konflikte häufig nicht so hoch auf der Agenda von bilateralen Gesprächen westlicher Länder mit den VAE rangieren, anders als etwa der Nahost-Konflikt oder das Thema Energie. Die Geheimdienste dürften klare Beweise haben. Man spricht das vielleicht an. Mehr aber auch nicht.

WELT: Glauben Sie, dass diese Interessen im Nahost-Konflikt oder bei der Energieversorgung so sehr überwiegen, dass man deshalb Themen wie die Ausbeutung afrikanischer Rohstoffe nicht zur Sprache bringt?

Kurtz: Ja. Wenn man es überhaupt zur Sprache bringt, ist gleichzeitig klar, dass keine Konsequenzen zu befürchten sind. Diese müsste man klarer signalisieren und auch durchsetzen. Und da habe ich zumindest meine Zweifel, dass das ausreichend passiert.

WELT: Die USA haben eine von Sanktionen begleitete Geschichte mit dem Sudan. Wird das Land überhaupt als neutraler Vermittler akzeptiert?

Kurtz: Es gibt natürlich keine große Freundschaft mit den USA. Aber das Militär weiß, dass die USA auch bei vergangenen Kriegen wie im Darfur-Konflikt oder dem Unabhängigkeitskrieg des Südens viel Druck ausüben konnten. Aber Sudan hat inzwischen an Relevanz in den USA verloren, der Sondergesandte war früher direkt dem Präsidenten unterstellt, jetzt ist er Gesandter des Außenministers. Man spürt auch hier, dass die USA, abgesehen von der aktuellen Situation in Israel, weit mehr nach innen gekehrt sind als noch vor 20 Jahren. Das gilt besonders für die Situation in Sudan, und das spiegelt sich auch auf den politischen Einfluss dort wider. Natürlich könnte man, wenn man wollte, auch andere Großnarrative finden, die aktuell noch in den USA relevant sind, wie den Einfluss von China und Russland. Aber das sind nun einmal nicht die wichtigsten Akteure im Sudan.

WELT: Russland hat sich bislang beide Kriegsparteien warmgehalten. Glauben Sie, dass der Kreml sein Gewicht klar hinter eine Seite verlagern wird?

Kurtz: Russland ist ein opportunistischer Akteur und versucht, so viel wie möglich aus Sudan herauszuholen. Das betrifft Gold und andere Ressourcen, die Sicherheitspolitik über die geplante Militärbasis am Roten Meer und andere Möglichkeiten, dem Westen zu schaden. Es liegt den Russen näher, mit einem formellen Militär und einer Regierung zu arbeiten. Aber sollte RSF-Anführer Hemedti die Macht übernehmen, dann würde Russland nicht zögern, auch offiziell mit ihm Geschäfte zu machen.

    WELT: Viele fürchten, dass der Krieg in einem Libyen-Szenario resultieren wird, bei dem der Westen dauerhaft von der RSF und der Osten von der Armee kontrolliert wird. Teilen Sie diese Sorge?

    Kurtz: Es ist auf jeden Fall ein realistisches Szenario. Aber es hat zuletzt signifikante Geländegebiete der RSF im Zentrum des Landes gegeben. Es ist nicht gesagt, dass die Front so bleibt, wie sie ist.

    WELT: Gibt es irgendetwas, das Ihnen Hoffnung für den Sudan gibt?

    Kurtz: Der Sudan hat weiterhin eine sehr starke Zivilgesellschaft, die trotz des Krieges ein anderes Ausmaß hat als die in Ländern wie Äthiopien oder Südsudan. Das allein wird nicht den Krieg beenden, aber das sollte uns auch weiterhin Hoffnung machen. Solange der Krieg anhält, ist jede Form der zivilen Herrschaft natürlich unmöglich. Armee und RSF wollen die Vorherrschaft über Sicherheitsapparat und Wirtschaft. Aber sie wollen nicht wirklich regieren, dafür fehlen ihnen die Strukturen. Eine gewisse zivile Mitbestimmung ist auch in Zukunft möglich. Aber leider absehbar nicht im Sinne einer Demokratie mit gleichen Rechten für alle. Ein System ohne massiven Einfluss der Gewaltakteure ist aktuell nicht vorstellbar.

    Friedensgespräche in der Schweiz: Was passiert gerade im Sudan?

    Interviews zur Einladung der USA an die SAF und RSF für Waffenstillstandsgespräche in der Schweiz, die am 14.August 2024 beginnen sollen.

    News Plus Podcast, SRF Radio, 24.07.2024

    Tagesschau, SRF Fernsehen, 24.07.2024

    Krieg im Sudan : Sind die verfeindeten Generäle jetzt zum Waffenstillstand bereit?, Tagesspiegel, 26.07.2024

    “There is a high risk of targeted attacks against civilians”

    Aiyn Network, 22 June 2024

    Quotes in: Experts ask for a new civilian protection force in Sudan, https://3ayin.com/en/civilprotection/

    “Gerrit Kurtz, a researcher at the German Institute for International and Security Affairs, sees little chance of passing such a resolution via the UN Security Council and places more hope through regional mechanisms. “The UN Security Council is largely blocked because of the bad relations between Russia on the one side and the US, UK and France on the other among the permanent members. Therefore, only the AU Peace and Security Council or the AU Assembly could authorise an African deployment,” he said.”

    “Kurtz warns of further mass atrocities perpetrated by hate speech. He expressed concern that the current polarisation is taking on a tribal dimension and that civilians arm themselves either for self-defence or to join a warring party. “There is a high risk of targeted attacks against civilians based on their ethnic identity if the RSF manage to capture El Fasher,” he said.”

    “Kurtz argues that the international community could exert more influence over the warring parties, especially given the significant financial and military flows benefiting them.”

    „Russland betreibt ein doppeltes Spiel“

    IPG-Journal, 20.6.2024

    Neuer Einfluss in Afrika? Gerrit Kurtz über russische Marinebasen, die Rolle Moskaus im Bürgerkrieg im Sudan und deutsche Interessen am Roten Meer. (Quelle)

    Die Fragen stellte Constantin Grund.

    Die Russische Föderation verstärkt durch eine neue Marinebasis ihre Militärpräsenz am Roten Meer. Wie laut schallt die russische Nationalhymne künftig über dem Roten Meer?

    Das müssen wir noch sehen. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Einrichtung einer russischen Marinebasis am Roten Meer schon seit mehreren Jahren im Grundsatz vereinbart war, allerdings wurde diese Vereinbarung bisher nicht umgesetzt. Kürzlich bestätigte der russische Vize-Außenminister laufende Gespräche, ließ aber durchblicken, dass das Abkommen noch nicht final sei. Neben Sudan verhandelt Russland auch mit Eritrea über eine Präsenz am Roten Meer. Dort scheinen die Gespräche schon sehr viel weiter fortgeschritten als mit Sudan.

    Was beinhaltet das Abkommen konkret, und was steht möglicherweise auch nur zwischen den Zeilen?

    Diskutiert wurde zunächst nur eine kleinere Basis für logistische Zwecke, die perspektivisch aber auch von der russischen Marine genutzt werden kann. Konkret sollen an dieser Basis bis zu 300 Soldaten stationiert werden und bis zu vier russische Militärschiffe andocken können. Dies war bereits seit längerem bekannt. Jetzt hat die sudanesische Seite als Gegenleistung für diese Basis neue Waffenlieferungen aus Russland ins Spiel gebracht, wenngleich dafür eine Bestätigung aus Moskau noch aussteht.

    Die Ursprünge dieses Abkommens gehen ins Jahr 2017 zurück. Das Russland nahestehende sogenannte Afrikakorps hatte im Verlauf der aktuellen Auseinandersetzungen die Rapid Support Forces (RSF) unterstützt. Vollzieht Russland mit der neuen Kooperation jetzt einen Strategiewechsel im Sudan?

    Auch vorher war schon deutlich geworden, dass Russland im Sudan ein doppeltes Spiel betreibt. Bereits vor rund einem Jahr waren führende Vertreter der sudanesischen De-facto-Regierung in Moskau und haben das Gespräch mit der russischen Führung gesucht. Der stellvertretende russische Außenminister war kürzlich in Port Sudan und hat sich dort sehr eindeutig auf die Seite der SAF, also der Armee, gestellt und mitgeteilt, dass Russland die aktuelle Regierung als die einzig legitime Regierung des Sudan anerkenne. Gegenstand der Gespräche war auch die Forderung der SAF nach einem Ende der Unterstützung des Afrikakorps für die RSF. Die russischen Vertreter haben dann die Existenz der ukrainischen Soldaten auf Seiten der SAF thematisiert. Bislang ist noch nicht klar, ob es tatsächlich zu einem Ende des Engagements des Afrikakorps im Sudan kommt.

    Wenn es zu einer russischen Marinebasis käme, wäre dies dann ein Gamechanger für den innersudanesischen Konflikt? Kann man damit rechnen, dass die SAF mittelfristig die Oberhand gewinnt?

    Damit würde ich nicht rechnen. Es wäre sicherlich ein Gamechanger, wenn das russische Militär selbst in den Konflikt eingreifen würde, so wie es das in Syrien seit dem Jahr 2015 getan hat. Danach sieht es momentan im Sudan nicht aus. Hier geht es vorrangig nur um die Lieferung von Waffen, von denen die Streitkräfte natürlich profitieren würden, aber am Ende braucht es nicht einfach nur bestimmte Waffentypen, sondern auch qualifiziertes Personal und taktische Fertigkeiten. An beidem mangelt es den Streitkräften bisher, um gegenüber den RSF wirklich Erfolge erzielen zu können. Von einem Gamechanger kann man daher bisher nicht sprechen.

    Früher hieß es, Zentralasien sei das neue Great Game der internationalen Politik. Jetzt kann man den Eindruck gewinnen, am Roten Meer kulminierten die Interessen von sehr viel mehr Akteuren auf sehr engem Raum. Wie gefährlich wird das in Zukunft?

    Ja, in der Tat. Auch über Sudan hinaus gibt es sehr viele Akteure, die sich gerade am Roten Meer konzentrieren. Die Angriffe der Houthis auf Handelsschiffe hatten Folgen, auch in militärischer Hinsicht, und führten zu einem stärkeren Engagement der US-Amerikaner und der Europäer. Es könnte noch weitere, anders gelagerte Auseinandersetzungen in der Region geben aufgrund der Bedeutung dieser geografischen Achse für den Handel zwischen Europa und Asien. Die direkten Anrainerstaaten wie Saudi-Arabien und Ägypten haben enorme Interessen, auf die andere Staaten wiederum reagieren müssen.

    Sind deutsche außen- und sicherheitspolitische Interessen für die Region ausreichend definiert?

    Deutschland hat am Roten Meer definierte Interessen. Dies zeigte sich deutlich an der zeitnahen Entsendung der Fregatte Hessen zum Schutz der maritimen Handelswege, die für Deutschland wichtig sind. Immerhin verfügt die Bundesmarine nur über drei solcher Schiffe. Eines davon für eine solche Mission abzustellen, und sei es nur zeitweise, ist definitiv ein commitment. Die Ergebnisse einer solchen Mission stehen immer auf einem anderen Blatt. Insgesamt bräuchte es sicherlich ein vertiefteres politisches Engagement in der Region mit einer stärkeren Schärfung unseres eigenen Interessenprofils.

    Deutschland ist gerade stark mit Innenpolitik beschäftigt. Welche Bedeutung hat das für die Formulierung deutscher außen- und sicherheitspolitischer Interessen im Sudan und am Roten Meer?

    Ich würde davon abraten, sich zu stark auf ein mögliches Abkommen für die Marinebasis zwischen Sudan und Russland zu konzentrieren. Der Krieg im Sudan ist an sich schon eine Bedrohung der internationalen Sicherheit und gleichermaßen eine humanitäre Katastrophe, die jeden Tag schlimmer wird. Dies ist die größte Vertreibungskrise der Welt und ich glaube, auch dort sind deutsche Interessen direkt betroffen. Deutschland hat ein Interesse an der Aufrechterhaltung einer regelbasierten Weltordnung. Zu diesen Regeln gehört auch das humanitäre Völkerrecht, gehören grundlegende Menschenrechte sowie der Zugang zu humanitärer Hilfe für Bedürftige. All dies wird im Sudan derzeit mit Füßen getreten.

    Sudan-Experte: «Der Konflikt hat sich fragmentiert»

    SRF Radio, Echo der Zeit, 7.6.2024

    Seit über einem Jahr tobt im Sudan ein brutaler Konflikt. Es handelt sich dabei um eine der grössten humanitären Krisen der Welt. Trotzdem bleibt der Krieg weitgehend ausserhalb des Blickfelds der internationalen Öffentlichkeit. Wie die militärische Lage derzeit aussieht, schildert der Sudan-Experte Gerrit Kurz.

    Unruhe am Horn von Afrika: Riskanter Deal zwischen Äthiopien und Somaliland

    SWP-Podcast 2024/P 02, 01.02.2024

    Somaliland soll Äthiopien Zugang zum Meer gewähren. Als Gegenleistung will es als Staat anerkannt werden. Gerrit Kurtz erklärt, welche Interessen hinter diesem Deal stecken und wie dieses Vorgehen die Stabilität am Horn von Afrika gefährdet. Moderation: Dominik Schottner.

    Link zum Podcast

    Sudan: Wege aus der Krise

    Podcast, Heinrich-Böll-Stiftung, 24.Oktober 2023

    Link zum Podcast

    Von 1989 bis 2019 wurde Sudan vom autoritären Staatspräsidenten Umar al-Baschir regiert. In diese Zeit fiel unter anderem der grausame Konflikt in der Darfur-Region, den die damalige US-Regierung als Völkermord bezeichnete. 2019 keimte kurz Hoffnung auf, nachdem al-Bashir nach Protesten der Bevölkerung gestürzt und eine Übergangsregierung gebildet wurde. In dieser Übergangsregierung saßen erstmals zivile und militärische Vertreter zusammen und die Hoffnung war groß, mittelfristig eine rein zivile Regierung bilden zu können, aber die bewaffneten Kräfte des Landes spielten hier nicht mit. Im Jahr 2021 kam es zu einem Militärputsch. Und im Jahr 2023 kam es dann noch schlimmer, als sich die zwei führenden Militärformationen des Sudans, die sich an die Macht geputscht hatten, überwarfen und das Land in einen Bürgerkrieg stürzten. Ein Gespräch über die verfahrene Lage im Sudan und Wege aus der Krise mit Gerrit Kurtz (SWP).

    Outbreak of war in Sudan in April 2023: Interviews and other media appearances

    Das Versagen der US-Diplomatie im Sudan, Echo der Zeit, SRF Radio, 12.05.2023

    RSF will have to be integrated into a professional army: Gerrit Kurtz, Research Fellow, SWP, Deutsche Welle, 8 May 2023

    Zitate in: Streit um die Beute: Warum im Sudan Militärs gegeneinander kämpfen, Berliner Kurier, 07.05.2023

    Quotes in: „Zonder burgers aan tafel sneuvelt ieder bestand in Sudan”, Reformatorisch Dagblad, 06.05.2023

    Experte zur humanitären Lage im Sudan, ORF III Aktuell, 05.05.2023

    “Bei Afrika-Reise des Bundeskanzlers geht es vor allem um Frieden“, MDR Aktuell, 04.05.2023

    The Sudan Crisis: Local and Global Perspectives on the New Instability in Africa, DGAP Morning Briefing, 04.05.2023

    Politologe: Scholz sollte sich auf Afrika-Reise für Frieden einsetzen, NDR Info, 04.05.2023

    Der Tag, HR2 Inforadio, 02.05.2023 (ab Minute 46:20).

    Machtkampf im Sudan: Was steckt hinter dem blutigen Konflikt?, Die Presse Podcast, 01.05.2023

    Politologe: Keine Kompromisse mit Autokraten machen, Information und Musik, Deutschlandfunk, 01.05.2023

    «Der Konflikt zwischen dem Militär und der RSF-Miliz war bekannt. Es hatten nur alle gehofft, dass er nicht in Gewalt umschlagen würde,” Das war eine Fehleinschätzung,“, Zitate in: Der Sahel versinkt im blutigen Chaos – und Deutschland zieht sich zurück, Neue Zürcher Zeitung, 29.04.2023

    „Die RSF haben politisch an Einfluss gewonnen durch die EU und ihre Politik der Migrationsabwehr”, Zitate in: Sudan: Welche Fehler auch die EU gemacht hat, heute.de, ZDF, 29.04.2023

    Politologe: Zivile Kräfte in Sudan brauchen internationale Unterstützung, NDR Info, 29.4.2023

    „Es fehlte dann nur noch das Streichholz, um dieses Pulverfass zu entzünden.“, DGVN.de, 27.04.2023

    Interview, MDR Aktuell, 27.04.2023

    “Es bringt nichts, einen neuen Ausgleich allein zwischen den beiden autoritär gesinnten Gegnern zu suchen.« Nur unter einer zivilen Regierung könne das Verhältnis der beiden Militärs dauerhaft geklärt warden“, Zitate in: Sudan: Ein Land als Beute, DIE ZEIT, 27.04.2023

    Machtkampf im Sudan: Wird der Konflikt zum Flächenbrand in Afrika?, Tagesspiegel, 27.04.2023

    Zitate in: Sudan: Das bedeuten die Machtkämpfe für die jungen Menschen im Land, watson.de, 26.04.2023

    Gerrit Kurtz, Stiftung Wissenschaft und Politik, bewertet die derzeitige Feuerpause im Sudan, Tagesschau24, 25.04.2023

    Radio Bremen, 25.04.2023

    Kämpfe in Sudan – Welche Ziele verfolgt die russische Söldnergruppe Wagner?, FAZ Podcast, 24.04.2023

    Gefährliche Rettungsmission im Sudan, Thema des Tages, BR24, 24.04.2023

    „Der aktuelle Konflikt hat sich lange angekündigt. Die Streitkräfte und die Rapid Support Forces blicken auf eine jahrelange Rivalität zurück“, Zitate in: Frankfurter Rundschau, 24.04.2023

    Zitate in: ProSiebenSat1 Nachrichten, 24.4.2023

    Zitate in: MDR Nachrichten, 24.04.2023

    Zitate in: Droht im Sudan ein neuer Bürgerkrieg?, t-online.de, 24.4.2023

    NDR Info, 23.04.2023

    Wer kann die Gewalt im Sudan stoppen?, Informationen am Morgen, Deutschlandfunk, 22.April 2023

    Wenn sich „auch die südsudanesischen Parteien versuchen zu positionieren, was den Konflikt im Norden betrifft, könnte das jetzt halt auch zu Gewaltexplosionen in Südsudan führen”, Zitate in: Sudans Nachbarn in großer Sorge, Deutsche Welle, 21.04.2023

    “The SAF and the RSF can’t just go back to the status quo ante, because this was not working”, quotes in Newshour, BBC World Service, 20 April 2023 (from 37:00 minutes).

    „Je länger die Kämpfe andauern, umso schwieriger wird es zu Verhandlungen über eine zivile Regierung zurückzukehren“, Zitate in: ZEIT Online Erklärvideo, 20.04.2023

    „Derzeit verhalten sich die regionalen Partner der Konfliktparteien in Sudan eher abwartend und versuchen zu vermitteln“, Zitate in: ARTE Journal, 20.04.2023

    »Ich kann keine konkrete Rolle Russlands erkennen«, Spiegel Online, 19.04.2023

    Machtkampf im Sudan. Konflikt mit Außenwirkung, Zur Diskussion, Deutschlandfunk, 19.04.2023

    Gerrit Kurtz: «Gewalt in Sudan ist Folge von Eskalationsspirale», Tagesgespräch, SRF, 19.04.2023

    Konflikt in Sudan: Ein Land am Rande des Bürgerkriegs, Auf den Punkt, Podcast der Süddeutschen Zeitung, 18.04.2023

    Sudan: “Konflikt war Vereinten Nationen sehr bewusst”, Mittagsecho, WDR5, 18.04.2023

    Blutiger Machtkampf im Sudan, Deutsche Welle, 18.04.2023

    Die beiden Konfliktparteien seien die “mit Abstand mächtigsten, größten und am besten bewaffneten Kräfte des Landes”, Zitate in: evangelischer Pressedienst, 18.04.2023

    “For now, there is unlikely to be a reliable truce until one of the parties is in firm control of key state and military institutions in Khartoum,” quotes in: What’s behind the fighting in Sudan, and what is at stake?, Washington Post, 18.04.2023

    Machtkampf im Sudan: „Das Ganze könnte in einem Bürgerkrieg münden“, Tagesspiegel, 17.04.2023

    Kampf um die Dominanz im Staat, Phoenix, 17.04.2023

    Kampf um Gold, Macht und Einfluss – und wie Russland dabei mitmischt, Südwest Presse, 17.04.2023

    Experte zu den Kämpfen im Sudan: Große Gefahr eines Bürgerkriegs, rbb inforadio, 17.04.2023

    Sudan Chaos escalates, The World, ABC Australia, 17.04.2023

    Sudan: Hintergründe des Konflikts – Droht ein Bürgerkrieg?, Studio 9, Deutschlandfunk Kultur, 17.04.2023

    „Entscheidend ist die Entwicklung der kommenden Tage. Dazu zählt, wer von den beiden Parteien Kontrolle über die Staatsinstitutionen im Zentrum Khartums erlangt und wer den Kampf um innenpolitische und internationale Legitimität gewinnt.“ Zitate in: DPA, 17.04.2023

    HR2 Inforadio, 17.04.2023

    Machtkampf in Sudan, Was jetzt Podcast, Die Zeit, 17.04.2023

    “Weitere Kämpfe zwischen den Parteien erscheinen derzeit wahrscheinlich, trotz kurzfristiger Feuerpause heute Nachmittag. Ein Bürgerkrieg ist möglich.”, Zitate in: Droht Sudan ein Bürgerkrieg?, ZDF heute.de, 16.04.2023

    Konflikt zwischen Militärmachthabern im Sudan, Echo der Zeit, SRF, 16.04.2023

    Note: Links are provided where they are available.