Die beispielose humanitäre Katastrophe im Sudan

Zitate in Die Welt, 17.08.2025

Hoffnung auf eine baldige Beilegung des Sudan-Konflikts gebe es derzeit wenig, sagt Gerrit Kurtz von der „Stiftung Wissenschaft und Politik“ (SWP) WELT. Die USA bemühten sich zwar durchaus, doch die Trump-Regierung finde im Sudan keinen Ansatz für ihre „sehr transaktionale, ressourcenorientierte“ Diplomatie unter Präsident Donald Trump.

So wurde ein für Ende Juli in Washington geplantes Treffen der Außenminister der USA, Saudi-Arabien, den VAE und Ägypten im letzten Moment auf unbestimmte Zeit verschoben. Die RSF-Verbündeten aus den VAE und Ägypten, das traditionell auf der Seite von Sudans Armee steht, hatten sich nicht auf eine Abschlusserklärung einigen können. Es ging um eine Formulierung, die sowohl Sudans Streitkräfte als auch die RSF davon ausschließen sollte, eine führende Rolle in einer zukünftigen Regierungsstruktur zu übernehmen.

Sudan-Experte Kurtz hält es für höchste Zeit, dass der internationale Druck auf die Emirate erhöht wird, ihre Unterstützung für die Miliz einzustellen. Öffentliche Kritik bleibe weitgehend aus – auch von deutscher Seite. Als Beispiel für diese Zurückhaltung nennt Kurtz die Sudan-Konferenz in London vor einigen Monaten.

Aus Rücksicht auf den Golf-Staat hätten die Organisatoren – darunter Deutschland, Frankreich und Großbritannien – die RSF nicht einmal namentlich erwähnt, obwohl diese kurz zuvor im Zamzam-Flüchtlingslager über 1.000 Menschen getötet und rund 400.000 vertrieben habe. „Das haben viele Beobachter als ziemlichen Rückschlag empfunden“, sagt Kurtz, „und das völlig zu Recht.